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Beim Gedanken, selbst ein WC zu montieren, schrecken viele Menschen zurück. Dabei kann die Montage in relativ kurzer Zeit vorgenommen werden, wenn ein Grundverständnis für die Funktionsweise und eine Portion Geschick vorhanden sind. Groß in Mode ist derzeit ein hängendes WC, weil es sich nicht nur besonders gut reinigen lässt, sondern auch ein Blickfang ist. Unsere Experten haben nützliche Tipps und Tricks gesammelt, mit denen der Einbau garantiert gelingt.
Zu einem gelungenen Badezimmer gehören erstklassige Keramiken, Badmöbel und Armaturen. Neben der Dusche, dem Waschbecken und der Badewanne darf natürlich auch das stille Örtchen nicht fehlen. Wenn es um den Einbau eines WCs geht, lassen die meisten Menschen den Klempner ran. Dabei wäre die WC-Montage für ambitionierte Heimwerker meist kein Problem, sofern einige wichtige Dinge beachtet werden. Bei der Badplanung müssen vor dem Kauf alle installierten Vorwandelemente exakt vermessen werden, damit die späteren Bauteile dazu passen. Dadurch gestaltet sich die Vorbereitung etwas komplexer als beim Einbau einer Dusche. Wichtige Werkzeuge, die sofort griffbereit sein müssen sind eine Säge, ein Zollstock, verschiedene Schraubenschlüssel sowie Schraubendreher. Später werden wir genauer auf die Vorgehensweise und das benötigte Equipment eingehen.
Wann ist Do-it-yourself angesagt?
Eine Toilette montieren können nicht nur Fachkräfte, sondern auch geübte Bastler und leidenschaftliche Heimwerker. Wenn Sie sich jetzt angesprochen fühlen, dann bleiben Sie am Ball, jetzt wird es interessant! Sinnvoll, einen Installateur zu Rate zu ziehen, ist es, wenn noch keinerlei Erfahrungen im Bereich Heimwerken und Sanitärobjekte vorhanden sind. In diesem Fall sollten Sie eher den Profis den Vortritt lassen und diesen über die Schulter schauen.
Die größten Fehler – von Anfang an vermeiden!
Bei der WC-Montage wird aus ästhetischen und hygienischen Gründen immer häufiger ein hängendes Modell verwendet. Dabei sollten die nach unten gerichteten Kräfte bei der Badplanung aber nicht unterschätzt werden. Eine hängende Toilette ist relativ schwer und lediglich an der Wand befestigt, sodass die gesamte Kraft auf diese übertragen wird. Vor allem bei Trockenbauwänden muss die Wand durch Gipskartonplatten verstärkt werden, weil Ihre Keramik ansonsten aus seiner Verankerung gerissen wird – insbesondere, wenn sie belastet wird.
Ein banaler und häufiger Fehler bei der Badplanung ist der falsche Standort. Dieser sollte sich nicht in der Ecke befinden, weil ansonsten der Sitzkomfort darunter leidet. Darüber hinaus sollte der Abgang mittig hinter der Toilette sein und nicht seitlich versetzt, um den Einsatz von Rohrbögen zu vermeiden, die wiederum anfällig für Verstopfungen und Lecks sind.
Ein hängendes WC muss exakt und plan montiert werden. Wer ein gutes Ergebnis möchte, sollte deshalb die Wasserwaage anlegen. Ein schräger Einbau führt zu stärkerer Belastung der Halteelemente, außerdem sitzt es sich auf einer schiefen Schüssel nicht besonders gut. Dieser Aspekt sollte nicht vernachlässigt werden, denn bereits kleinste Schrägen werden beim Sitzen bemerkt.
Auf geeignetes Werkzeug muss geachtet werden, denn die WC-Montage ist mit einiger Arbeit und Vorbereitung verbunden. Es müssen unter anderem Löcher in die Fliesen gebohrt und Rohre zugeschnitten werden. Beim Montieren sollte deshalb nicht improvisiert werden – schlimmstenfalls tritt sogar Abwasser aus und führt nicht nur zu einem unangenehmen Geruch, sondern auch zu einem hohen Reparaturaufwand.
WC Systeme sind äußerst vielseitig
Bei Toiletten unterscheidet man grundsätzlich zwischen hängenden Ausführungen und Modellen die stehen. Die hängende Variante gerät immer mehr in Mode, weil sie zwei entscheidende Vorteile hat: Der Boden unter der Schüssel kann einfacher gereinigt werden. Außerdem kann ein hängendes WC auf beliebiger Höhe angebracht werden. Insgesamt sieht es moderner aus als sein stehendes Pendant und wird gerne für Neubauten eingeplant.
Einen weiteren Unterschied gibt es bei der Spülart. Flachspüler sind besonders in Europa sehr beliebt. Erst mit dem Spülen werden die Ausscheidungen ins Abwassersystem geschwemmt. Flachspüler haben den medizinischen Vorteil, dass Stuhlproben einfach und schnell genommen werden können. In anderen Ländern – und zunehmend auch bei uns – haben sich dagegen Tiefspüler durchgesetzt. Der Wasserspiegel ist dort besonders tief, sodass die Exkremente direkt ins Siphon geleitet werden. Unangenehme Gerüche werden somit wirkungsvoll vermieden. Bei der Badplanung kann berücksichtigt werden, dass Tiefspüler auch weniger Wasser verbrauchen als Flachspüler.
In unserer Do-It-Yourself-Anleitung werden wir nachfolgend auf die Installation des optisch reizvollen und sehr praktischen hängenden WCs eingehen.
Ran an die Arbeit
Für die Montage einer hängenden Toilette werden folgende Gegenstände benötigt:
- WC: Ein hängendes WC benötigt keinen Standfuß, weil es direkt an der Wand befestigt wird. Hier ist Markenqualität gefragt, etwa das Keramag Wand-Tiefspül-WC iCon 204060 ist eine gute Wahl zum fairen Preis. Eine gute Materialqualität macht sich bei der Verarbeitung bemerkbar und sorgt für eine besonders lange Lebensdauer des Produkts.
- WC-Träger: Diese Halterung wird benötigt, um die Sitzhöhe festzulegen und den Spülkasten zu befestigen.
- Drückerplatte: Mithilfe dieser lässt sich die Spülung betätigen.
- Spülkasten: Dieser sorgt für den Nachschub an frischem Wasser.
- Anschluss-Set: Besteht aus Rohren, um das Abwasser schnell und problemlos abfließen zu lassen.
- Wasserschläuche: Diese versorgen den Spülkasten mit Frischwasser.
- Schallschutz-Set: Ohne Schallschutz ist ein hängendes Modell sehr laut. Es wird zwischen der Keramik und der Wand angebracht.
- Gewindestangen: Daran wird die Toilettenschüssel befestigt. Sie sind teilweise im Lieferumfang enthalten.
- Hanf: Das Eckventil wird mittels Hanf abgedichtet.
- Eckventil: Dieses befindet sich bei der Badplanung bereits im Badezimmer und fungiert als Zulauf für den Spülkasten.
- Gleitmittel: Teils widerspenstige Teile lassen sich so ineinander verschieben.
Jetzt geht es an die Arbeit:
Um das WC montieren zu können, muss zunächst der Träger an die Wand gestellt werden. Dabei ist penibel darauf zu achten, dass das Abflussrohr neben dem WC-Träger austritt. Mit den Schrauben an den Standfüßen der Halterung kann die Sitzhöhe eingestellt werden. Eine Höhe von 40 cm wird im Normalfall als angenehm empfunden.
Jetzt kommt die Wasserwaage zum Einsatz: Diese muss so auf dem Träger platziert werden, bis dieser ganz gerade ist. Eine schräge Montage führt später zu eingeschränktem Sitzkomfort sowie zu Belastungsschäden an der Toilette. Die Halterung wird jetzt mittels Schrauben an der Wand fixiert. Dieses Zubehör liegt dem Lieferumfang der Halterung stets bei. Bei der Montage müssen die Rohre anschließend am WC-Träger befestigt werden, indem die Befestigungsschelle unterhalb des Spülkastens eingeklinkt wird. Die Schelle ist ebenfalls Bestandteil des Lieferumfangs.
Der Spülkasten wird jetzt an das Wasser angeschlossen. Das Eckventil muss dazu mit Hanf umwickelt sowie mit Gleitmittel versehen werden. Nun wird das Eckventil in den Spülkasten verbracht und dort mittels Kontermutter fest verschraubt. Anschließend kommt das Füllventil an das Eckventil, außerdem sollten alle sichtbaren Teile wie Halterung, Rohre und Drückerplatte abgedeckt werden, um diese beim späteren Verputzen nicht zu beschädigen.
Beim Toilette montieren sollte darauf geachtet werden, dass vor dem Einbau das Abflussrohr auf das Anschlussrohr gesteckt wird. Die Rohre müssen mit Gleitmittel versehen werden, damit sie gut ineinander passen. Falls die Rohre zu lang und nicht auf Anhieb bündig sind, müssen sie zunächst auf Länge gesägt werden.
Der Schallschutz wird anschließend an die Wand gebracht und muss die Rückseite des WCs komplett abdecken. Ein Schallschutz-Set gibt es für wenig Geld und lohnt sich in jedem Fall, um unnötigen Lärm beim Spülen zu vermeiden.
Die Keramik selbst wird nun an den Gewindestangen angeschlossen, dabei muss genau darauf geachtet werden, dass die Anschlüsse zueinander passen. Das Anbringen der Toilettenschüssel ist somit relativ leicht zu bewerkstelligen, allerdings ist die Toilette damit noch nicht betriebsbereit. Legen Sie noch einmal die Wasserwaage an und ziehen Sie mit dem Gabelschlüssel nach, damit das WC fest verankert ist. Um zu testen, ob die Toiletten-Montage erfolgreich war, sollte mit dem Handballen etwas kräftiger auf die Vorderseite der Schüssel geschlagen werden. Sobald das keramische Klingen nachlässt und sich der Ton dumpf anhört, ist die Schüssel perfekt fixiert. Zum Abschluss wird die Blende – also das Plastikstück für die Drückerplatte – auf selbige aufgesetzt. Sobald die Wasserzufuhr aktiviert wird, kann der Spülvorgang getestet werden.
Unser Tipp: Führen Sie zeitversetzt mehrere Spülgänge durch, um etwaig austretendes Sickerwasser zu erkennen, bevor Sie Ihr hängendes WC benutzen.